Contentplanung erklärt: Wie erstelle ich einen Redaktionsplan?

Es gibt Menschen, die gehen ohne Einkaufszettel einkaufen. Spazieren in den Supermarkt und laden so viel sie tragen können auf ihre Arme, denn eine Tüte oder Kleingeld für den Einkaufswagen haben sie auch nicht. Dabei gilt das Motto: Einfach mal alles mitnehmen, was gut aussieht. Wieder zu Hause stellen sie dann fest – oh Wunder! - dass sie die Hälfte vergessen haben. Die vorhandenen Zutaten passen alle nicht so wirklich zusammen und deshalb wird zwei Wochen später die Hälfte davon entsorgt. Genau das gleiche passiert, wenn du für dein Content Marketing keinen Zettel (aka Redaktionsplan) hast, sondern einfach nach Lust und Laune postest. Du hast keinen Überblick, postest unregelmäßig, wiederholst dich oder vergisst etwas. Deine potentiellen Kunden können kein System erkennen und es wird schwer, sich den Status als Expertin zu erarbeiten.

Aber jetzt keine Panik: Einen Redaktionsplan zu schreiben ist zum Glück genauso einfach, wie einen Einkaufszettel zu schreiben. Wie du das Brainstorming für deine Themen angehen kannst, habe ich dir bereits hier erklärt. Heute geht es darum, wie du deine gefundenen Themen ordnest. Hier kommen meine Tipps und Tricks.

Der richtige Zeitpunkt für die Contentplanung

Der richtige Zeitpunkt: Wie viel Content sollte ich vorausplanen?

Lass uns zunächst einmal mit der richtigen Dosis starten. Wenn es um die zeitliche Planung deines Contents geht, wollen wir zwei Dinge vermeiden.

Erstens: Es wird dir schwer fallen, effizient zu arbeiten, wenn du dich immer nur fünf Minuten hier, fünf Minuten da, mit deiner Contentplanung beschäftigst. Du wirst dich häufig unter Druck gesetzt fühlen, wenn du noch nicht weißt, was du in den nächsten Tagen posten sollst. Du kommst ständig in Zeitverzug oder postest unregelmäßig, weil du kurzfristig doch wieder keine Zeit für neue Contentideen hattest.

Und das Zweite Extrembeispiel: Du kannst nicht auf Trends, kreative Spontan-Einfälle oder Situationen aus deinem Alltag reagieren, weil deine Kanäle über Monate im Voraus akribisch verplant sind. 

Beides doof. Du siehst, der Mittelweg ist hier optimal. Meine Empfehlung ist: Plane deinen Content jeweils monatlich voraus. Richte dir dafür einen festen Tag ein, den du komplett, am besten ohne Störung, mit deiner Contentplanung verbringen kannst. Achte dabei darauf, ein, zwei Lücken für neue Trends oder spontane Einfälle offen zu lassen. Alternativ kannst du auch zeitunkritischen Content einplanen, den du bei Bedarf verschieben kannst.

Der Inhalt: Was gehört zur Planung eines einzelnen Beitrages dazu?

Name, Alter, Hobbies, Berufswunsch. Du kannst dir deinen Contentplan in etwa so vorstellen wie die Steckbriefe aus den Freundschaftsbüchern in der Grundschule. Für jeden einzelnen Beitrag solltest du dir in deiner Planung folgende Dinge notieren:

  • Thema / Arbeitstitel

  • Medium für den Beitrag (z.B. Blog, Instagram, Facebook)

  • Art des Beitrags (z.B. Blogartikel, Bild+Text, Karusellpost, Video, Reel, Story, etc.)

  • Datum der Veröffentlichung

  • evtl. Ziel / Call to Action (z.B. unterhalten, witzig sein, helfen, informieren, etc.)

  • evtl. Ziel-Link (z.B. Facebook-Post mit Link zum Blogartikel, Instagram Story mit Link auf deine Webseite etc.)

  • evtl. Stichpunkte für die Umsetzung, erste inhaltliche Ideen

Je nachdem mit welchem Tool du arbeitest (dazu kommen wir noch!), kannst du hier mit verschiedenen Labels oder Farben arbeiten. So erkennst du direkt auf den ersten Blick, welcher Beitrag welches Thema, welches Ziel und welches Medium hat. Muster lassen sich dann einfacher erkennen – und das ist sehr wichtig für meinen nächsten Punkt!

Die richtige Reihenfolge für deinen Content

Die Reihenfolge: Woher weiß ich, wie ich meine Themen ordnen soll?

Damit deine Zielgruppe erkennen kann, das hinter deinem Content tiefere Überlegungen und echtes Wissen steckt, solltest du eine Struktur für dich entwickeln. Suche dir einen roten Faden, ähnlich wie beim Einkaufszettel schreiben. Es gibt Leute, die schreiben sich ihre Einkäufe bereits in der Reihenfolge auf, in der sie sie im Laden finden. Oder clustern sie nach Obst, Gemüse, Fleisch, Backwaren, Milchprodukte. Je nachdem, welches System für sie besser funktioniert. Dein roter Faden bei der Contentplanung kann genauso individuell sein – es gibt so viele Möglichkeiten! Hier einige Denkanstöße für dich:

  1. Plane verschiedene Themenwochen ein und zelebriere diese dann auch entsprechend. Das bedeutet, kündige im Vorfeld bereits an, dass sich in diesem Zeitraum alles um ein Thema drehen wird und kennzeichne die einzelnen Beiträge als zusammengehörig.

  2. Eine andere Möglichkeit Strukturen zu schaffen: Feste Tage für feste Formate. Zum Beispiel postest du immer montags ein unterhaltsames Reel. Immer dienstags gibt es einen Karusellpost mit einer How-to Anleitung. Immer mittwochs kommt ein neuer Blogbeitrag online. Immer donnerstags zeigst du in deiner Story deinen Arbeitsalltag, und so weiter!

  3. Baue deine Beiträge zeitlich logisch aufeinander auf. Nehmen wir meinen Blog hier als Beispiel: Als erstes habe ich dir erklärt, was Contentmarketing überhaupt ist. Danach, wie du deine Themen findest. Und jetzt, wie du einen Redaktionsplan dafür anlegst. Es hätte wenig Sinn gemacht, wenn ich dir erst in meinem dritten Blogartikel erklärt hätte, was Contentmarkting ist und vorher bereits in Details eingestiegen wäre. Deshalb immer merken: Als erstes das Oberthema erklären, dann immer weiter herunterbrechen und detaillierter werden.

  4. Dabei hilft dir die unterschiedliche farbige Kennzeichnung: Achte auf genügend Abwechslung, sowohl thematisch als auch bei der Wahl der Formate. In einer Woche drei Facebook Beiträge einplanen und keinen Instagram Beitrag, in der nächsten Woche dann wieder andersherum – das ergibt wenig Sinn. Genauso wenig auf Instagram aufeinanderfolgend 6 Karusellposts zu machen, dann 4 Reels und dann 8 normale Posts.

Inhaltlich bist du nun bestens dafür vorbereitet loszulegen. Nur das richtige Tool, um deinen Redaktionsplan zu erstellen, fehlt dir noch.

Das richtige Tool: Wo erstelle ich meinen Contentplan?

Die gute Nachricht direkt am Anfang: Du kannst nichts falsch machen. Es gibt jede Menge Möglichkeiten und du suchst dir die aus, die am Besten zu deiner Arbeitsweise passt. Auch beim Einkaufen gibt es die, die mit einem Blatt Papier in den Supermarkt gehen und die, die ihre Besorgungen in der Notizen-App ihres Handys aufgelistet haben.

Du bist der analoge Typ? Dann schnapp dir Klebezettel und plane deinen Content an einer Wand deines Büros. Oder schaffe dir ein Notizbuch oder einen Kalender dafür an.

Du arbeitest lieber digital? Auch hier hast du eine große Auswahl. Du kannst ganz pragmatisch ein Word- oder Excel-Dokument nutzen, deine Kalender- oder Notizen-App, aber auch spezielle Redaktions- oder Projektmanagementtools. Frage dich zunächst: Wie sieht meine bevorzugte Arbeitsweise aus? Kenne ich bereits ein Tool, das dafür geeignet ist? Wie schnell kann und will ich mich in ein neues Tool einarbeiten? Was sind meine Anforderungen? 

Ich persönlich bin ein großer Fan von Trello und habe dort ein Board für meine Contentplanung angelegt. Es besteht aus verschiedenen Spalten, aufgeteilt in einen Themenspeicher, ein Archiv sowie den als nächstes anstehenden Wochen. Für jeden neuen Beitrag lege ich eine Karte an, die ich per Drag-and-Drop durch die Spalten schieben kann. Die Karten lassen sich außerdem mit einem Fälligkeitsdatum, Kommentaren, einer Checkliste und verschiedenen Farben ausstatten. Für meine Bedürfnisse optimal!

Du hättest gerne einen genaueren Einblick in Trello und meinen Contentplan? In meinem nächsten Blogartikel werde ich dir mein Board nochmal im Detail vorstellen.

Fazit: Bereit, mit deinem Redaktionsplan loszulegen?

Du musst nicht direkt das perfekte System haben. Ich möchte dir nur mit auf den Weg geben, dass du eine saubere Planung auf dem Schirm haben solltest. Denn sie ist letztendlich mit ausschlaggebend für deinen Erfolg. Der für dich perfekte Workflow kommt aber erst mit der Zeit! Das wichtigste: Fang einfach an, anstatt dich ewig mit deinem Planungsprozess aufzuhalten. Du wirst dann mit der Zeit herausfinden, welcher Rhythmus der Planung für dich funktioniert und mit welchem Tool du am Besten klar kommst. Ich wünsche dir viel Freude dabei!

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Redaktionsplan anlegen: So arbeite ich mit Trello

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